Auf den Schwingen seines Gesanges entflammte sie in Liebe

Lebe auch Du erfüllt in Glück, Liebe, Erfolg und Gesundheit.

Auf den Schwingen seines Gesanges
entflammte ihr Herz sogleich in Liebe

ein Märchen von © Friederike Schiebenhöfer

Kommt Ihr mit ins Märchenland? Hier erwarten Euch die schönsten Düfte, die zauberhaftesten Klänge, die kostbarsten Stoffe und die wundervollsten Geschichten. Es war einmal, war es gestern oder ist es heut geschehen? Eines ist jedenfalls gewiss:

Es war einmal an einem wunderschönen Tag, da ward dem reichen Kaufmann und seiner geliebten Frau Gemahlin ein wunderschönes und kerngesundes Kindelein geboren. Schon lange Zeit hatten sie diesen Tag herbeigesehnt. Und nun – heute – war ihr sehnlichster Wunsch endlich in Erfüllung gegangen!

Aus diesem besonderen Anlass luden sie alle Bürger der Stadt zu einem großartigen und  prächtigen Fest ein. Für die Reichen der Stadt gab es Speisen, Tanz und Gesang in Überfülle. Für die Armen wurde eine riesengroße Tafel auf dem Marktplatz der Stadt gedeckt, zu der jeder seinen Teller mitbrachte, so dass er noch reichlich Nachschlag für die Daheimgebliebenen mitnehmen konnte.

Von diesem Tage an wurde der Geburtstag des Kindes in jedem neuen Jahr zum schönsten Festtag für alle Menschen dieser Stadt, in der der reiche Kaufmann glücklich mit seiner geliebten Familie lebte.

Das Kind wuchs zur größten Freude aller prächtig heran. Umgeben von den liebenden Eltern, freundlichen und hilfsbereiten Nachbarn entwickelte sich das Kind zu einem großartigen Knaben.

Nun geschah es zu derselben Zeit, als der Kaufmannssohn geboren wurde, da lebte nicht weit von dieser Stadt am Waldesrand in einem kleinen Häuschen ein Hirte mit seiner Frau. Heute war auch für sie ein besonderer Tag, denn dem Hirten und seiner Frau war ein wunderschönes und kerngesundes Kind geschenkt worden. Schon lange hatten sie sich diesen Moment herbei gesehnt und nun – heute – war es wirklich geschehen!

Zur Feier des Tages bekamen die Ziegen und Schafe eine extra Portion duftendes Heu. Alle Welt sollte teilhaben an diesem wundervollen Ereignis. Aus tiefer Dankbarkeit über die Geburt seines Töchterleins pflanzte der Hirte einen Baum am Waldesrand. Dieser Baum sollte ihr gehören, sie beschützen und im Leben große Freude machen.

Das Kind wuchs zur Freude der Eltern prächtig heran. Es spielte mit den Tieren und wurde beizeiten von dem Vater und der Mutter in die großartigen Geheimnisse der Natur eingeführt. Dieses Mädchen entwickelte sich prächtig im Kreise ihrer Familie und in der tiefen Verbundenheit zur Natur.

Wie mag es wohl jetzt dem Kaufmannssohn ergehen?
Dessen Glück hatte ein jähes Ende gefunden, denn plötzlich und überraschend war der geliebte Vater gestorben. Über die Trauer war die Mutter immer einsamer und verbitterter geworden.
Nun, nachdem sie ihre Einsamkeit und die
Traurigkeit Ihres Sohnes nicht länger ertragen mochte, waren die beiden schließlich zu der Schwester der Mutter gezogen. Seitdem hatte sich zum Glück ihr Leben wieder von Grund auf gebessert. Statt Trauer und Verzweiflung blühte die Mutter von Tag zu Tag mehr auf. Ja, sie fand wieder Gefallen am Leben, hatte Pläne und Ziele. Ihre Schwester hatte sie mit ihrer fröhlichen, tatkräftigen und unerschrockenen Art wieder ins Leben zurückgeführt.
Darüber freute sich der Sohn und fand Trost in seiner Trauer. Dankbar war er der Schwester seiner Mutter für ihre bedingungslose Hilfe.

Doch mit der Zeit fühlte er sich immer unzufriedener. Er spürte, dass er in die weite Welt hinaus musste, um sein Glück zu suchen. Als er seinen Entschluss nach langem Überlegen endlich der Mutter und der Tante mitteilte, da riefen die beiden Frauen wie aus einem Munde:“ Jetzt traut er sich in die weite Welt hinaus, sein Glück zu suchen und macht sich auf den Weg!“ Sie umarmten ihn herzlich und voller Freude und sie wünschten ihm das Allerbeste für seinen Lebensweg. Zum Abschied segnete ihn seine Mutter und sie sprach:

“Geliebter Sohn, vertraue auf Deine Schätze, die in Deinem Herzen schlummern. Lebe sie, so werden Dir Reichtümer in Fülle geschenkt werden. Meine Liebe begleitet Dich immerdar und  überall, wo Du gerade bist  und  was Du auch  tust.“

Nun zog der Jüngling schon seit einigen Jahren ziellos umher. Er erlebte vieles, wofür er sich im Nu´ begeisterte, was ihn aber auch schnell wieder langweilte oder auch enttäuschte. Da wachte er eines Morgens erschöpft auf seinem Lager in einer Herberge auf und konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Jeder, der herbeieilte und versuchte ihm zu helfen, konnte nichts ausrichten. Doch da kam schließlich ein Alter Mann zu ihm, der sprach: “Nutze Deine Krankheit für Deine Träume. Fühle dass Du trotz Deiner Lähmung in Deinem Herzen nach wie vor sehr lebendig und beweglich bist. Lausche immer wieder in Dein Herz hinein und spüre nach, wofür Du Dich wirklich in  Deinem Leben begeistern solltest und was Dich auch beflügelt.“

Nach diesen liebevollen, stärkenden und heilenden Worten des Alten geschah mit dem Kaufmannsohn eine große Verwandlung. Dort, wo er früher meinte, sogleich etwas Neues und Besseres ausprobieren zu müssen, hatte er jetzt keine andere Wahl als auf seinem Krankenlager liegen zubleiben und immer wieder in sein Herz zu lauschen. Die Wohltat war, obwohl er nicht laufen konnte, fühlte er sich seit langer Zeit wieder ruhig, glücklich und zufrieden. Da geschah es, das er sich eines Tages wieder an die Segens-Worte seiner geliebten Mutter erinnerte, die sie ihm vor langer Zeit mit auf den Weg gegeben hatte:

“Geliebter Sohn, vertraue auf Deine Schätze, die in Deinem Herzen schlummern. Lebe sie, so werden Dir Reichtümer in Fülle geschenkt werden. Meine Liebe begleitet Dich immerdar und  überall, wo Du gerade bist  und  was Du auch  tust.“

Nun wiederholte er immer wieder ihre Worte. Sie schenkten ihm Kraft, Vertrauen und Zuversicht. Ganz erfüllt und voller Mut fing er mit einem Male an zu singen:
Ich vertrau´ den Fähigkeiten,
die in meinen Herzen ruh´n.
Lass’ die Liebe mich beflügeln,
werd mein Aller-Bestes tun!

Oh, wie beflügelte ihn dieses Lied und wie groß war seine Freude, dass er sich jetzt sogar traute zu singen! Die Melodie hatte er einfach aus seinem Herzen aufsteigen lassen. Nun fühlte er sich wirklich glücklich und war unsagbar dankbar über diesen kostbaren Schatz, den er soeben in seinem Herzen entdeckt hatte.

Jetzt  fragt Ihr Euch sicherlich:
Was ist aus der Hirtentochter geworden?
Wie mag es ihr wohl ergehen?

Die Hirtentochter war jetzt 14 Jahre alt. Der Baum, den sie immer wieder besuchte, sprach eines Tages zu ihr: “Jetzt ist es an der Zeit für Dich, in die Welt hinaus zu ziehen. Das Wissen, dass in Deinem Herzen schlummert, an die Menschen, die Pflanzen und die Tiere weiterzugeben.“

Als das Mädchen diese Worte hörte, fühlte sie sich plötzlich glücklich und traurig zugleich. Jetzt, mit einem Male, fühlte sie die Sehnsucht in ihrem Herzen aufsteigen, ihren eigenen Lebensweg gehen zu wollen.

Aber da kamen auch schon gleich die Zweifel, denn hier, wo sie zu Hause war, da ging es ihr gut, da war sie in Sicherheit, geborgen und geliebt. Sofort sahen der Hirte und seine Frau die Traurigkeit ihrer heiß geliebten Tochter, die sich wie ein grauer Schleier über ihr Gemüt legte.

Nun fragte sie der Vater: „Erzähle mir, geliebte Tochter, was machen eigentlich die Schafe und die Ziegen, wenn sie traurig sind?“ „Die nehmen das einfach gelassen hin und warten darauf, bis sie wieder fröhlich sind.“ „Und was machen sie in der Zeit des Wartens?“ fragte einfühlsam die Mutter. „Sie machen sich auf die Suche, wo es noch bessere und leckere Gräser zu fressen gibt.“ „Ja, so ist es!“ riefen der Hirte und seine Frau wie aus einem Mund. „So ist es auch mit Dir. Nimm Deine Traurigkeit und Deine Melancholie zum Anlass, in Dir Deine besten Fähigkeiten zu erkunden und sie dann als Dein bestes Können weiterzugeben an alle Wesen, die Dir auf Deinem Lebensweg begegnen.“

Jetzt war die Hirtentochter so ergriffen über die Weisheit und die Liebe ihrer Eltern, dass ihr die Tränen der Dankbarkeit in Strömen über ihre rosigen Wangen liefen. Diese Tränen hatten eine befreiende Wirkung, denn mit einem Male fühlte sie das tiefe Vertrauen und die innigliche Liebe ihrer Eltern. Diese Kräfte gaben ihr den Mut, nun wirklich den Schritt des Abschieds aus der elterlichen Hütte zu wagen und in die weite, unbekannte Welt hinauszuziehen.

Nun war sie schon seit langer Zeit unterwegs. Jedem, der in Not war, ob Tier, Pflanze oder Mensch, half sie mit ihrer liebevollen, fröhlichen und Kraft gebenden Weise.

So ward aus dem Mädchen eine wunderschöne Frau, die täglich mehr erblühte, ihre Liebe zu den Mitmenschen lebte und von dem Erfolg ihres Tun beflügelt wurde. Doch trotz all ihres Glücks fühlte sie nach wie vor eine tiefe Sehnsucht in ihrem Herzen. Diese Sehnsucht ward von Tag zu Tag größer.

Da geschah es, dass sie eines Tages eine zauberhafte, klare und kräftige Stimme erklingen hörte. Immer und immer wieder lauschte sie dem schönen Gesang:

„Ich vertrau´ den Fähigkeiten,
die in meinen Herzen ruh´n.
Lass’ die Liebe mich beflügeln,
werd mein Aller-Bestes tun!

Auf den Schwingen dieser Klänge entflammte ihr Herz sogleich in ein ihr bis dahin unbekanntes Liebesfeuer! Sie war plötzlich, von einem Moment auf den anderen, zutiefst ergriffen und sich ganz sicher: Ja, das ist ER, nach dem ich mich von Herzen sehne! Schließlich erwachte sie aus ihrem Liebes-Zauber und ging nun geradewegs in die Herberge hinein, aus der dieser herrliche Gesang erklang.

Schließlich betrat sie leise die Kammer und erblickte den Kaufmannssohn, der ruhig und zufrieden auf seinem Krankenlager ruhte. Immer wieder sang er die beflügelnde Melodie:

„Ich vertrau´ den Fähigkeiten,
die in meinen Herzen ruh´n.
Lass’ mich von der Liebe beflügeln,
werd mein Aller-Bestes tun!“

Schweigend setze sich die schöne Frau hin und lauschte inniglich seinem Gesang. Schließlich öffnete sie ihre Lippen und aus ihr perlten wunderschöne, kristallklare Töne und vereinten sich mit seinen zu EINEM Klang. Dieser gemeinsame Gesang war noch schöner als das Singen der Vögel, das Leuchten der Sterne, die strahlenden Farben des Regenbogens. Sie sangen zu zweit und doch vereint im singenden Schwingen des Liedes:

„Ich vertrau´ den Fähigkeiten,
die in meinen Herzen ruh´n.
Lass’ mich von der Liebe beflügeln,
werd mein Aller-Bestes tun!“

Jetzt fragst Du mich, wie oft sie es denn gesungen haben? Lasse Dir von mir die Antwort schenken: immer und immer wieder. Denn der Kaufmannsohn, als er schließlich die Quelle der glockenreinen, nachtigall-gleichen und quell-wasserklaren Töne erblickte, spürte eine noch nie da gewesene Liebes- und Lebenskraft in sich. Diese Kraft strömte von seinem Herzen direkt in seine Beine. Dort erwachte sogleich das neue Leben. Schließlich nahm er all seinen Mut zusammen, richtete sich auf und stand wie ein junger schöner Gott vor seiner Liebsten. Nun war er durch die Liebe zu sich selbst und der Liebe der Hirtentochter zu neuem Leben erwacht, gesundet und voller Lebenskraft.

Die Beiden wurden ein glückliches und reiches Paar. Sie liebten sich inniglich. Ein jeder lebte erfolgreich seine besten Herzens-Fähigkeiten. Ihre Liebe beflügelte sie und mit Freude schenkten sie ihr Wissen und ihr Können weiter an die Mit-Menschen und die Natur.

Das Lied sangen sie immer wieder, denn es hatte sie zusammengebracht, ihr Glück verdoppelt und ihre Liebe vollkommen gemacht!

Nun ist das Märchen aus,
wir gehen nach Haus,
und weißt Du was das Schönste ist?

Der Kaufmannsohn und die schöne Hirtentochter,
sie leben ewiglich,
denn immer, wenn Du ihr Lied singst
und auf den Schwingen der Liebe Deines Herzen
das Beste tust, was Deinen Fähigkeiten entspricht,
sich Dein Reichtum wie von selbst vermehrt!

Vertraue auch Du in Deine Fähigkeiten,
die in Deinen Herzen ruhen.
Lasse Dich dabei
von der Liebe
Deines Herzens beflügeln.

So wirst auch Du Dein Aller-Bestes tun!

Ürbigens: Wenn Du die Noten und die Melodie
für dieses Lied haben möchtest:

„Ich vertrau´ den Fähigkeiten,
die in meinen Herzen ruh´n.
Lass’ mich von der Liebe beflügeln,
werd mein Aller-Bestes tun!“

schicke bitte ein E-Mail an
Friederike Schiebenhöfer
lebensglueck@web.de
Betrf.: Ich vertrau den Fähigkeiten.

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